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Implantologie

Die Implantologie beschäftigt sich mit der Einpflanzung fremder Materialien in den menschlichen Körper. Hierbei ist immer das Problem der Abstoßung zu überwinden, wenn der Körper das Material als fremd erkennt.

Das Metall Titan hat sich als ideales Implantatmaterial erwiesen, welches vom Körper grundsätzlich akzeptiert und eingebaut (integriert) wird. Wir sprechen daher beim Einwachsen eines Implantates in den Knochen von Osseointegration.

Hierbei handelt es sich um einen aktiven Prozeß, bei dem Knochenzellen sich an die Oberfläche des Implantates anheften und dieses einmauern. Nur so kann die Belastung des Implantates zu weiterem Knochenanbau und damit zu einer Kräftigung des Verbundes Knochen-Implantat führen. Hätten wir es lediglich mit einer mechanischen Verkeilung im Knochen zu tun, würde die Belastung zu einem langsamen Zerreiben der Kontaktfläche und somit zum Verlust des Implantates führen. Eine gute vitale Knochensubstanz ist daher die zwingende Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Implantatversorgung!

In unserer Praxis beschäftigen wir uns im Rahmen der Implantologie überwiegend mit Zahnimplantaten, um Funktion und Ästhetik des Kausystems wiederherzustellen. Auch zur Rekonstruktion von Gesichtsdefekten mit sog. Epithesen sind Implantate eine große Hilfe.

Es ist dabei nicht immer notwendig, jeden verlorenen Zahn durch ein Implantat zu ersetzen. Oft kann auch durch implantatgetragene Brücken oder Vollprothesen der Zahnkranz rekonstruiert werden.

Eine Indikation für eine Implantatversorgung ist in folgenden Fällen gegeben:

 

 a) Einzelzahnlücke zwischen 2 gesunden Zähnen. Eine Brücke würde die gesunden Nachbarzähne stark beschädigen.
 
 b) verkürzte Zahnreihe. In diesen Fällen fehlt ein hinterer Pfeiler, auf dem man eine Brücke befestigen könnte.
 
 c) zahnloser Kiefer. Die Implantate tragen entweder eine Brückenversorgung (mind. 8 Implantate/Kiefer ), oder stabilisieren eine Prothese (mind. 4 Implantate/Kiefer ) und beugen damit der Kieferkammatrophie vor (s. Kieferaufbau)
 
 d) Versorgung des prothesenunfähigen Kiefers in Kombination mit Knochenaufbau (s. Kieferaufbau )
 
 e) spezielle Indikationen bei Muskelerkrankungen, Mundtrockenheit, Epilepsie


Die Versorgung mit Implantaten bei gutem Knochenangebot läuft in der Regel in mehreren Schritten ab:

 

 1. nach genauer Analyse werden die Implantate in örtlicher Betäubung an der optimalen Stelle in den Knochen eingebracht.
 
 2. bei Bedarf können gleichzeitig provisorische Implantate gesetzt werden, die binnen 10 Tagen nach dem Eingriff bei Ihrem Zahnarzt mit einer provisorischen Prothetik zur Überbrückung der Einheilzeit versorgt werden.
 
 3. nach einer Einheilzeit von 2-4 Monaten erfolgt die Freilegung im Rahmen eines kleinen Eingriffs in örtlicher Betäubung.
 
 4. Ihr Zahnarzt versogt die Implantate mit definitivem Zahnersatz.

 

Die Versorgung mit Implantaten bei unzureichendem Knochenangebot verlangt häufig zunächst eine Verbesserung des Knochens (s. Kieferaufbau).

Danach erfolgt dann eine dreidimensionale Darstellung des gewonnenen Knochens mit anschließender 3D-Planung der Implantate am Computer. Diese Planung wird auf eine Schablone übertragen, die vom Patienten während der Implantationsoperation getragen wird. Auf diese Weise kann das Knochenangebot optimal genutzt werden und die Implantate mit einer Genauigkeit gesetzt werden, die von Hand nicht zu erreichen ist. Im übrigen folgt die Implantation den oben beschriebenen Schritten 1-4.

Weder nach der Implantation noch nach der späteren Freilegung müssen Sie mit nennenswerten Schmerzen rechnen. Ein leichtes Ziehen, das bei Bedarf mit einem Schmerzmittel behandelt werden kann, wird Sie einige Tage begleiten. Insbesondere bei Behandlungen im Oberkiefer kann es zu einer leichten Schwellung und eventuell Blutergußbildung kommen. Die Fäden werden nach 10 Tagen entfernt.

In bestimmten Fällen bei sehr gutem kräftigem Knochen, z.B. in der Unterkieferfront, können die Implantate auch unmittelbar nach dem Einsetzen mit einer zunächst provisorischen Prothetik versorgt werden und ermöglichen so schon nach sehr kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung der Kaufunktion und der Ästhetik.

Insbesondere im Oberkiefer ist das Knochenangebot jedoch oft nicht ausreichend, um Implantate sofort einbringen zu können. Hier muß dann zunächst Knochen verpflanzt werden, um die Implantate sicher verankern zu können. ( s. Knochentranspl. / Kieferaufbau)

Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Implantatversorgung ist von Menge und Qualität des umgebenden Knochens direkt abhängig.

Bei gutem Implantatlager heilen etwa 95% aller gesetzten Implantate problemlos und dauerhaft ein. Dies gilt auch, wenn vorher Knochen transplantiert werden mußte. Eine zu geringe Verankerung dagegen führt zur Überlastung bei Kaubelastung mit anschließendem Implantatverlust.

Um eine möglichst gleichmäßige Lastverteilung zu erreichen und Überlastungen sicher auszuschließen, empfehlen wir für die Versorgung des zahnlosen Unterkiefers mindestens 4 und für die Versorgung des zahnlosen Oberkiefers mindestens 6 Implantate. Im Oberkiefer wird wegen des grundsätzlich weicheren Knochens und des insgesamt geringeren Knochenangebotes eine größere Implantatanzahl benötigt.

Die Kosten hängen von der Anzahl der Implantate, der gewünschten prothetischen Versorgung und eventuell notwendigen Zusatzmaßnahmen wie z.B. Knochenaufbau ab.

Eine möglichst genaue Schätzung können wir Ihnen daher erst nach Untersuchung und Abstimmung mit Ihrem Zahnarzt erstellen.

 
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